Kapitel 2 (von: Ogrim)

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... doch schließlich entschloß ich mich, mir noch einmal alles genau anzuschauen. Ich ging also zurück in den Raum mit Ei Vene und traf auf einen Zombie mit der Nummer 506, welcher seltsame Nähte an seiner Stirn vorzuweisen hatte, mit denen er mir jedoch nicht das Wasser reichen konnte.
Neugierig wie ich war öffnete ich vorsichtig mit dem Skalpell seine Narben und fand eine neue Nummer!... Seltsam, irgendwem muß die Nummer 78 wohl mißfallen haben. Naja, nichtsdestotrotz hatte ich jetzt einen Faden für Ei Vene, den ich ihr auch gleich bringen werde. Ich beobachtete sie, wie sie ihre Klauen in den Brustkorb dieser Leiche rammte und es begann in meinem Hinterkopf zu kribbeln, ich erinnerte, daß ich so etwas auch schon einmal gemacht hatte ich erkannte auch eine Zahl auf dem Schädel dieser Leiche: 42. Irgend etwas muss ich dort drin versteckt haben.
Wieder schubste ich sie leicht an und als sie sich zu mir umdrehte zeigte ich ihr den Faden und das Öl, sie nahm das Zeug, sah mich mißtrauisch an und legte ihre Klauen an meine Brust, ich ließ es mir gefallen und stellte fest, daß sie begann, meine Narben zu bearbeiten.
Als sie hier und da etwas vernäht hatte, schmierte sie mich noch mit dem Öl ein ... ich kam entsetzlich vital vor!

Kurz nachdem sie fertig war bemerkte ich, daß einer der Zombies in einer gefährlichen Schräglage stand, ich verabschiedete mich von Ei Vene und rannte zu ihm. Ich stellte fest, daß die Beine dieses armen Kerls nicht mehr viel auszuhalten vermochten, also stütze ich ihn ab, nur damit er nicht umfiel.
Dummerweise erreichte ich genau das Gegenteil, er verlor das Gleichgewicht und stürzte in die andere Richtung, ich schaute kurz nach rechts und links, um mich zu versichern, daß niemand den Vandalismus von eben bemerkt hatte. Als ich mir das Häufchen Zombie-Elend ansah, bemerkte ich, dass sich der Arm von Nr.985 prima als Keule verwenden ließe, da er schon stocksteif war, sicher eine unangenehme Nebenwirkung des ewigen Todes...

Ich lief nach diesem unangenehmen Zwischenfall noch einmal zu dem verkleideten Anarchisten-Zombie und wechselte noch ein paar Worte mit ihm. Er schien mir nicht besonders helle zu sein, also erklärte ich ihm, ich hätte eine Nachricht für ihn und daß ich seine Ablösung sei. Er gab mir alles was er sich zusammen gesammelt hatte und erzählte mir noch etwas von einem Fluchtweg, einem Portal, welches sich mit einem Fingerknochen öffnen ließe. Hey, super ich habe endlich einen Weg hier raus gefunden... nun musste ich nur noch einen Weg nach unten finden...

Letzendlich wurde mir klar, daß ich wohl doch erst nach oben mußte. Nachdem ich die vielen Stufen erklommen hatte, was mir merklich leicht fiel, wenn man bedenkt, daß ich wohl vor kurzem gestorben war, war ich in der
2. Etage. Der Hitze nach zu urteilen, mußte es sich um ein Krematorium handeln.
Ich durchwühlte ein paar Schränke und fand ein Stück verkohltes Holz, sah mir nach einem Talisman aus, also steckte ich es ein. Ich machte noch ein paar Schritte und sah ein Skelett, normalerweise müsste mein Herz jetzt stehengeblieben sein, aber seit ich diesen sabbelnden, glupschäugigen Totenschädel dabei hab, kann mich wohl nichts mehr erschrecken. Dieses hier hatte auch eine Nummer eingraviert, zum Glück haben die mir so etwas nicht angetan.
Ich versuchte ein wenig Konversation zu betreiben, aber das Knochengestell hatte mir wohl nicht viel zu erzählen. Morte klapperte irgendwas von Körper, aber ich meinte, ich könnte es nicht ertragen, wenn er auch noch Hände und Füße hätte, er nervt mich auch so schon genug.
Als ich weitergehen wollte, bemerkte ich einen in einer dunklen Grauen Robe eingewickelten Mann, muß wohl eine Staubmenschenwache sein. Ich dachte, wenn er mich so sähe wird er mächtig Alarm schlagen, also musste ich mir was einfallen lassen. Da ich ein pfiffiges Bürschchen war kam mir der Gedanke, daß der verkleidete Zombie unten sicher eine Lösung wüsste...

Ich gehe also wieder runter und erfahre, daß er Nadel, Faden und Balsamierungs Öl benötigt.
Dies hatte ich zufälligerweise zur Hand, gab es ihm und innerhalb weniger Minuten war ich ein übelriechender, vernähter, humpelnder brabbelnder Zombie.
Mit dieser Verkleidung humpelte ich wieder nach oben, das Treppensteigen war echt schwer, da ich aufpassen musste, daß mir die Nähte nicht aufgehen. Glücklicherweise kam ich in ganzen Stücken nach oben. Nun konnte ich mich ungeachtet umsehen, leider ging alles schief: als ich ein wenig vor mich hin stolperte kam besagter Kuttenträger auf mich zu beäugte mich genaustens und wollte gerade etwas sagen, als ich mir bewußt darüber wurde, daß das was er sagen wollte nicht zu meinem Besten war, ich musste also schnell reagieren und brach ihm das Genick. Ein kalter Schauer durchlief meinen zerschunden Körper, mir kam das eben vor, als hätte ich soetwas nicht zum ersten mal gemacht! Ich schaute mich hastig um, nahm seinen Mantel und rannte erstmal in eine Ecke, wo mich niemand sehen konnte. Meine Verkleidung war durch die Hetzerei natürlich unbrauchbar geworden, ich beäugte kurz die graue Kutte, grinste hämisch und zog sie mir über. Mittlerweile, hat auch Morte wieder zu mir gefunden, der in Panik in eine völlig andere Richtung geflogen war. Er erzählte mir, daß das hätte böse ins Auge gehen können und ich antwortete ihm, daß er sich keine Sorgen diesbezüglich machen solle, da er keine Augen hätte, er rasselte kurz seine Knochenschüssel, was wohl etwas wie ein Lachen darstellen sollte.
Nun sah ich also aus wie einer dieser Staubies, jetzt konnte ich wirklich unbescholten durch die Totenhalle schlendern.

Ich durchsuchte erst einmal das nördliche Lager und fand neben allerlei Verbandszeug und blutigen Tränen auch den gesuchten Fingerknochen. Nachdem ich hier alle Schränke geknackt hatte (der harte Schädel von Morte machte sich prima als Vorschlaghammer ... hehe) besuchte ich gleich mal das im Süden. Hier standen 3 Leichen, ein Skelett, welches Morte wieder einmal als Körper ablehnte und 2 Zombies. Einer dieser Zombies hatte ein merkwürdiges Gebiß, mit seltsamen Runen, was mich an den Kupferring erinnert hat, den ich bei mir trug, ich setzte ihn ein und es stellte sich heraus, daß der nutzlose Haufen verwesten Fleisches wohl schon zu lange hier stand, als daß ich irgendwelchen Nutzen aus ihm ziehen konnte.
Also widmete ich mich den hiesigen Schränken, in welchen ich neben einer Brechstange auch einen Zettel fand, in dem man die Qualität eines der Arbeiter beanstandete. Es handelte sich um Skelett 42, ich machte mich sofort auf die Suche nach diesem Wesen, welches mir auch schon in Erinnerungen begegnet war, als ich Ei Vene zum ersten male gesehen hatte.
Ich durchsuchte die Ebene nach diesem Skelett und fand es schließlich in dem mittleren Teil. Ich verschränkte meine Arme, wie ich es in meiner Erinnerung gesehen hatte und es öffnete sich der Brustkorb dieses Klappergestells, aus irgendeinem Grund griff ich hinein und fand tatsächlich etwas, als ich meinen Arm herauszog fiel das Skelett in sich zusammen, hatte wohl seine Aufgabe erfüllt. Ich hielt einen seltsamen Metallklumpen in der Hand, der plötzlich schmolz und einen Dolch und 2 blutige Tränen freigab, welche ich sofort in meinem Gürtel verstaute. Der Dolch schimmerte in einem seltsamen Grün und ich hatte daß Gefühl, mit ihm könnte ich wohl Steine zerschneiden.
Ich schaute mich noch ein wenig um und fand im nördlichen Teil ein Skelett, welches an einem Hindernis nicht vorbei kam, es handelte sich hierbei wohl um eine Art Boten, da er eine Anfrage über ein Brecheisen im Schädel hatte. Die Staubmenschen hier schienen wohl prima mit den Toten umgehen zu können.

Ich wühlte in meinem Rucksack, da mir der Zettel einfiel, den ich aus dem Mund des Zombies unten geschnitten hatte, und nahm ihn mir vor. Auf jeder Ecke waren eine unterschiedliche Anzahl Punkte gezeichnet, in der Mitte war ein Symbol, was wohl darauf hindeutete, daß ich die Ecken in die Mitte knicken solle. Ich faltete ein wenig herum, doch es passierte nichts, plötzlich fiel mir ein, was Morte über die Regel der Drei gesagt hatte, ich knickte also zuerst die obere rechte- ,dann die untere rechte Ecke, als ich die obere Linke nach innen gefaltet hatte, ging die obere Rechte wieder auf. Ich faltete sie also wieder in die Mitte, plötzlich hatte ich eine Pyramide in der Hand, die einen dreieckigen Ohrring enthielt. Den steckte ich mir ein, lächelte selbstzufrieden und tätschelte Mortes glatten Schädel, der wie eine Katze zu schnurren begann. Um ihm nicht daß Gefühl zu geben, daß ich ihn besonders gern hätte (wer in den Neun Höllen würde denn einen fliegenden Schädel gern haben??) hörte ich auch schnell wieder auf.

Mir fiel ein Schrank neben dem Treppengelände im Westen auf, bei näherer Betrachtung zeigte sich, daß er einen Schlüssel enthielt, scheinbar der, den ich benötigen würde, um die verschlossene Tür in der unteren Etage zu öffnen. Ich steckte ihn ein und machte mich also schleunigst auf den Weg nach unten.
Siehe da ... der Schlüssel paßte tatsächlich, nun stand der Freiheit nichts mehr im Wege - dachte ich. Als ich in der untersten Etage ankam, bemerkte ich einen Zombie, der schwer an einem Buch zu tragen hatte. Da er mir so Leid tat, erlöste ich ihn von dem Gewicht und steckte das Buch ein. Es handelte sich um eine Art Lexikon der Kunst. Es enthielt zahlreiches Wissen über Runen und Schutzzauber. Ich war mir sicher, es könnte noch einmal nützlich werden.

Ich betrat den nächsten Raum, es war ein großes, dunkles Gewölbe, welches von 4 riesigen Skeletten bewacht wurde. Ich schaute mir eines genau an: es trug eine gigantische Rüstung , eine gigantische Axt und überhaupt war es gigantisch. Ich dachte mir so daß wäre genau richtig für meinen Schädelfreund, jedoch verwarf ich diese Idee schleunigst, da er möglicherweise hätte gefährlich werden können, so konnte ich wenigstens auf ihm rumhacken, ohne daß ich mir Sorgen um meine Gesundheit machen musste.
Nach einer kurzen Diskussion mit Morte über dieses Thema verzog er sich schmollend in eine dunkle Ecke. Mir stach plötzlich die Rüstung ins Auge, ich bemerkte tanzende Runen auf ihr. Als ich mich darauf konzentrierte blieben sie stehen, ich verglich sie mit denen im Buch und fand heraus, daß bei Berührung wohl Leben in dieses Monster gehaucht werden würde. Ich dachte kurz nach und entschloß mich, ein wenig Magier zu spielen...
Solange diese Viecher sich nicht bewegten gaben sie prima Sparringpartner ab. Ich löste also zuerst den Rüstungszauber, dann den Schutzzauber und zuletzt den Nekromantenzauber ... plötzlich fing das Ding an zu beben und zu wackeln, ich ging einen Schritt zurück und daß Riesenskelett fiel in sich zusammen. Ich hob die übriggebliebene Rüstung auf, in dem Glauben, sie könne mir noch einmal nützen. Ich probierte mich auch an den anderen drei Skeletten und kam mir gerüstet für kommende Abenteuer vor.

Ich verließ den Raum nach Norden und traf auf einen Staubmenschen namens Soego, der mich sofort ansprach.
Ich fühlte mich in meiner Kutte sicher also verzichtete ich diesmal auf einen weiteren Mord. Ich erklärte ihm, daß ich irrtümlicherweise auf der Totenbank aufgewacht war und hier dringend raus wollte, er entschuldigte sich, sagte mir, daß die Sammler wohl schuld daran wären und öffnete mir das große Tor in die Freiheit.

Irgendwas in mir zwang mich jedoch, noch ein wenig zu bleiben...
Ich ging also noch mal in die westliche Halle, wo ich eine Art Grabstein fand, jetzt fiel es mir ein: daß muss der Ort sein, wovon Dhall mir erzählt hatte, hier muss das Mädchen gelegen haben. Als ich diesen Gedanken beendete traf mich der Schlag, vor mir schwebte eine geisterhafte Erscheinung einer wunderschönen jungen Frau, die mich sofort ansprach. Sie erzählte mir, daß ich ihr Liebster sei und daß es ihr so leid täte und daß ich die Fähigkeit hätte wiederaufzuerstehen und auch andere, die in meiner Nähe gestorben sind wiederzubeleben.
Ich hatte wieder dieses Kribbeln in meinem Hinterkopf, es gab mir daß Gefühl, daß sie die Wahrheit sagte.
Ihr Name war Deionarra, ich musste ihr schwören, daß ich einen Weg zu ihr zurückfinden solle, ich konnte nicht anders als es ihr zu versprechen. Ich hatte das Gefühl, wenn ich es nicht getan hätte, wäre ihr kristallklarer Geist zerstört worden. Als ich gehen wollte, erzählte sie mir noch von meiner Zukunft: ich würde auf 3 Feinde treffen, in einen Kerker gesperrt werden und daß sich der Kreis schließen müsse. (ich habe ehrlich gesagt kein Wort verstanden, aber immer nett gelächelt und genickt) Ich dankte ihr und fragte sie nach einem Weg hier raus, auch sie erzählte mir von einem Portal in der Nähe. Ich bedankte mich bei ihr und sie verschwand.

Als ich ein Stück an der Wand nördlich der Erscheinung entlang ging, tat sich tatsächlich ein Portal auf, ich pfiff Morte heran und wir entschieden uns hindurch zu gehen.
Wir befanden uns plötzlich in einer Krypta, zu meinen Füßen lagen ein Zettel und ein paar Kupferstücke, neben mir befand sich ein riesiger versiegelter Sarg und vor mir schien das Tor nach draußen zu sein.
Das muss wohl der Fluchtweg für diesen Zombiedussel gewesen sein. Auf dem Zettel stand, er solle sich im Lumpensammlerviertel verstecken. Ich sammelte das Geld ein und verließ diesen Ort ... hoffentlich für immer.

KAPITEL 2 "SIGIL":

Ich traute meinen Augen nicht, ich sah eine Stadt voller merkwürdiger Wesen, manche menschenähnlich, manche nicht, seltsame Gebäude zierten diesen Ort - aber das aller merkwürdigste war, es gab keinen Horizont, die Straßen liefen in den Himmel... wo war ich da nur hinein geraten?
Morte erzählte mir ein wenig über diese Stadt, die wohl Sigil hieß, er erzählte mir viel von Portalen und Schlüsseln und Ebenen, ich hatte keine Lust mir noch mehr darüber anzuhören also brach ich daß Gespräch ab.

Ich musste nun diesen Pharod finden, ich ging ein Stück weg von der Krypta und traf auf eine hübsche junge Frau mit rotem Haar und ... einem Schwanz. Als ich sie auf Pharod ansprach faselte sie etwas von Klimper-Klimper, ist wohl der gängige Ausdruck für harte Währung. Ich drückte ihr 20 "Klimper" in die Hand und sie fing an zu erzählen, sie wusste mehr als sie sagen wollte, aber ich fand heraus, daß sich Pharod südwestlich von der Leichenhalle aufhalten solle. Als ich sie auf ihren Schwanz ansprach wurde sie fuchsteufelswild und Morte erklärte mir, daß es sich bei ihr um ein Scheusalmischling handelte, wer weiss, auf was für merkwürdige Wesen ich hier noch treffe? Ich verabschiedete mich von ihr... besser gesagt sie machte deutlich, daß ich besser gehen sollte, da ich mich hier nicht auskannte, wollte ich auch keinen Streit anfangen.

Ich ging also weiter, Morte warnte mich davor, den Leuten in die Augen zu schauen, da man hier schnell aufgeschlitzt würde, und traf auf einen Zombie, mittlerweile hatte ich mich ja an den erbärmlichen Eindruck gewöhnt, aber dieser hier stellte wohl die Krönung dar, er war beschmiert, beklebt und zerschunden. Ich zog den Stein aus seinem Schädel dem ihm irgendwer da rein geschossen hatte, war vielleicht eine dumme Idee, da eine Menge Hirn dabei rausgeflossen war (macht sich jetzt prima für ein Madennest).
Ich las ein bißchen auf den Zetteln, es waren Hinweise zu Kneipen und etwas Arbeit im Schädlingsbekämpf- ungs-Institut, mehreren dummen Bemerkungen wie "Fickt das System - Anarchisten" und einem Anschlag, daß das Bemalen dieses Zombies zu unterlassen sei. Auf seiner Stirn war zynischerweise das Wort "Anschlagsäule" eingeritzt. An diesen Umgang mit Toten muss ich mich wohl erst gewöhnen.
Ich plauderte immerwieder mit Morte und stellte fest, daß er wohl nichts anderes konnte, er jedoch meinte, daß er ein paar nette Flüche auf Lager hat, mit denen er den Feinden ganz schön einheizen kann.

Auf dem Weg zur Kneipe "Zum Staubfänger" traf ich auf eine zerzauste, völlig verstörte Frau, die mir viel über Portale erzählte, sie sagte auch, daß sie einmal durch eines gegangen war und nie mehr zurückgefunden hatte, sie meinte, sie hätte seit 30 Jahren keine Tür mehr betreten. Da sie mir wirklich leid tat, versprach ich ihr, einen Weg zu finden, in ihre Heimat zurückzukehren. Kurz bevor ich den Staubfänger betreten konnte fiel mir ein kleines Kerlchen auf, der aufgeregt alle Leute ansprach und immer wieder weggescheucht wurde. Da ich von Natur aus neugierig war, sprach ich ihn an, was sein Problem sei. Er hieß Baen und verwechselte mich mit einem
Mann namens Craddock, dem er eine dringende Nachricht geben müsse, er entschuldigte sich bei mir und wollte gehen, ich packte ihn an der Schulter und bot ihm an, diese Nachricht zu überbringen, als er auf einmal richtig glücklich schien und er beschrieb mir Craddock als sehr großen Mann mittleren Alters in der Nähe des Marktplatzes. Schließlich versprach mir Baen eine Belohnung wenn ich zurückkäme um ihm von meinem Erfolg zu berichten. Ich wusste schon immer daß ich ein netter, hilfsbereiter und anständiger Kerl war.

Nun konnte ich endlich die Bar betreten. Sie war nicht besonders groß, schien mir ganz in grau gehalten zu sein und war tatsächlich voller staubiger Kreaturen. Ich konnte nirgendwo jemanden sehen, der ein Glas in der Hand hielt oder Getränke auszuschenken versuchte. Naja, dachte ich, so spart man sich das Geld für andere Dinge.
Jetzt erst fiel mir auf, daß die Spelunke hier in der Hand der Totenzüchter war, ich konnte ausser ein paar Zombies nur Staubies sehen.
Ich ging also auf den ersten Kuttenkumpanen zu, der mir in den Blick kam, er hieß Norochji und schien mir, als hätte er die wichtigsten seiner Jahre hinter sich gehabt. Er war spindeldürre, hatte graues Haar und ein richtig eingefallenes Gesicht. Er schien mit Sorgen behaftet, also fragte ich ihn nach seinen Problemen. Norochji erzählte mir von dem hiesigen Mausoleum, in welchem die Ruhe der Toten gestört wird und daß er dort dringend Ordnung geschafft haben will. Merkwürdigerweise kam er nicht von alleine darauf mich um Hilfe zu bitten. Ich verabschiedete mich von ihm und ging auf den nächsten Staubmenschen zu, dieser hier war jung und schien erst seit kurzem dem Bund der Staubmenschen anzugehören, ich sprach ihn freundlich an, doch er reagierte nicht. Als ich mich umdrehte um mit dem nächsten zu plaudern begann er zu sprechen. Ich fragte ihn nach seinem Befinden, er erwiderte jedoch, daß er etwas wissen möchte. Er fragte mich ob ich gerne sterben würde, ich lächelte und fragte ihn, warum um himmels willen ich so etwas tun sollte. Er schaute ungläubig und ich erklärte ihm daß ich nicht sterben könnte, nach einer kurzen Demonstration und einigen weisen Worten meinerseits, wie wichtig daß Leben ist und was du daraus machst, verstand der junge Bursche allmählich, daß das Leben mehr zu bieten hätte.

Ich ließ den Jungen in Ruhe über meine Worte nachdenken und widmete mich einem anderen Gast. Sein Name war Sere und er schien mir sehr skeptisch gegenüber der Philosophie der Staubmenschen. Ich fragte ihn, was seine Glaubenskrise auslöste und er fing an zu erzählen (junge DER konnte vielleicht labern, da war Morte ja ein schweigendes Lämmchen dagegen) Er erzählte von seinem Fieber und daß das wahre Leben nicht der Tod sein könne. Ich gab ihm den Tip, daß das Fieber nur eine Art Probe seines Glaubens ist und daß das schon alles gut wird. Ich glaube Sere hat sich daß zu Herzen genommen und akzeptiert. Ich plauderte noch ein wenig über Totensammler mit ihm und verabschiedete mich schließlich von ihm.

Das nächste mal hänge ich mir das Schild "Psychotherapeut" an die Stirn wenn ich in eine Kneipe gehe.
Als ich mich an einen Tisch gesetzt hatte und Morte es sich auf dem Tisch bequem gemacht hatte (er ist fast in dem Staub erstickt) sprach uns ein Mann an, ob wir irgendwelche Totenverträge kaufen wollen. Er hieß Mortai Grabesende und verstand wohl nicht fiel von seinem Handwerk, ich konnte nämlich aus ihm herauskitzeln, daß wenn ich meinen Körper mit diesen Verträgen an die Staubies verkaufe, nicht etwa irgendwelche Studentenmedizin betrieben wird, sondern daß mein Körper als Arbeitsgerät genutzt wird, just in diesem Augenblick fiel mir Mr. "der Anschlag" - Zombie ein, Grund genug dieses "großzügige" Angebot abzulehnen.
Ich kann mir gut vorstellen, daß nicht alle hinterfragen, was nach dem Tod mit ihnen geschieht.
Letztendlich bemerkte ich einen alten, seltsamen Kauz mit schwarzem Haar und einem Kupferfarbenen Auge, welches wohl zu seinem Namen geführt hat. Er war wohl auch für diese Verträge zuständig, mit dem Unterschied, daß ER nicht der sympathische Verkäufertyp von nebenan war.
Als ich so gedankenverloren in der Gegend rumstarrte machte mich Morte auf einen scheinbar wichtigen Mann aufmerksam, der hier wohl das sagen hatte, da er von zwei Zombies bewacht wurde.

Bei einem Gespräch mit ihm stellte sich heraus, daß er der Adlat Emoric war, derjenige, der für die Staubmenschen verantwortlich und zuständig für Neuanwerbungen war. Er erklärte mir einiges über ihre Philosophie und ich dachte mir, der wahre Tod ist genau das was ich gesucht hatte, also machte ich ihm deutlich, daß ich gerne in ihren Bund aufgenommen würde. Jedoch müsste ich erst Prüfungen ablegen um als Staub-mensch angenommen zu werden. Als erstes musste ich ihm die Philosophie, wie ich sie verstanden hatte erklären, er schien mit meiner Variante wohl zufrieden, da er mir so gleich die zweite Prüfung stellte ich solle die Aufgabe Norochjis erfüllen. Ich sprach sofort mit Norochji und sagte ihm, daß ich die Sache mit der Totenruhe wieder hinbiegen werde. Ich verließ den staubigen, Staubie-gefüllten Staubfänger wieder und schaute mich ersteinmal in einem Wohnhaus um, ich wollte mal schauen, wie die Leute so wohnen, in einer Stadt ohne Horizont. Mal abgesehen von der miserablen Einrichtung, machte es einen gemütlichen Eindruck. Nur die zwei Hausbewohner machten mir keinen fröhlichen Eindruch, nun gut, wenn man sich die Stadt angeschaut hat, kann man sich in etwa denken warum...
Die Frau war mittleren Alters, sah recht gut aus und hatte lange Schwarze Haare, als ich sie ansprach schien sie eher verschreckt, weiterhin stellte sich heraus, daß ihr Mann einen dieser Totenveträge unterschrieben hatte und nun begriffen hatte, was mit seinem Körper geschehen würde. Sie bat mich, ihm nicht zu erzählen, daß ich es von ihr wusste, ich habs ihr geschworen und versprach ihr ausserdem, dem armen Kerl sein Leid zu ersparen.
Ich verließ das Haus und ging schnurstracks in die Kneipe, schnappte mir diesen Mortai und fragte ihn, ob er für den armen Kerl zuständig war. Er bejahte und ich fragte ihn ob es eine Möglichkeit gäbe, den Vertrag zurückzukaufen, als er daß verneinte wurde ich sauer, ich erzählte ihm einiges über die Staubmenschen-philosophie und was sie bezwecke, und daß er so einfach das Leben eines jungen Mannes zerstört hatte. Dieser Vortrag muß ihn schwer beeindruckt haben, denn er verschwand grummelnd in ein Hinterzimmer und übergab mir den Vertrag und bat mich, nie wiederzukommen, was eigentlich nicht schwerfallen dürfte.

Ich machte mich gleich auf den Weg zurück zum Haus und hielt dem weißhaarigen Mann den Vertrag vor die
wutschnaubende Nase, ich hielt das Pergament hoch und zerriß es vor seinen Augen, die aufeinmal verdammt weit aus dem Schädel krochen. Die unangenehmen, von Wut und Trauer durchzogenen, Gesichtszüge wechselten in angenehme ruhige und glückliche Gesichtszüge, er schien sein Glück nicht fassen zu können und zweifelte das Geschehen an, doch ich sagte ihm, daß gelegentlich Wunder geschehen werden und daß ich gerade
dabei bin, die Stadt auf Vordermann zu bringen. Ich dachte mir, daß die beiden jetzt ein wenig allein sein wollten und verschwand aus dem Haus... ich war mir sicher, neue Freunde gefunden zu haben, was sicherlich nützlich ist in einer solch merkwürdigen Stadt.

Ich ging weiter durch dieses Viertel auf der Suche nach dem Portal, welches mir von Norochji beschrieben wurde. Auf dem Weg sah ich ein riesigen schwarzen Obelisken umgeben von einer schwarzen Mauer, die mit schwarzen Kletterpflanzen bewachsen war, bei näherem Hinsehen stellte ich fest, daß alles aus Obsidian war, einem selten und wertvollem Mineral aus den Minen. Ich fragte einen Mann, er hieß Quentin, was das alles bedeuten sollte und er erzählte mir, daß auf diesem Gestein die Namen aller Totenbüchler stehen und daß hier die Trauernden, noch lebenden herkommen um sich an die Verstorbenen zu erinnern.
Ich fragte ihn, ob er von einem Toten weiß, der hier eingemeißelt ist und dennoch lebt - er verneinte...
Ich verabschiedete mich und hörte das Schluchzen einer sehr jungen Frau, ich fragte sie woran es ihr fehlte und sie erzählte mir von ihren drei Schwestern, die wegen ein paar Schmuckstücke und Münzen ihr Leben lassen mussten. Sie wurden vermutlich von einer chaotischen Bande namens der "bellende Hunde" ermordet, ich habe Ser' Tai geschworen, daß ich ihre Schwestern räche in dem ICH mal drei von diesen Hurensöhnen ins Totenbuch stecke, ich denke aber es können ruhig zehn oder zwanzig mehr sein.

Als ich diesen Ort der stillen Trauer verlassen habe und vor einer Häuserwand westlich des Denkmals stehe, tut sich das besagte Portal auf, daß mich zu den Gräbern bringen soll. Morte war damit einverstanden, daß wir gleich mal nachschauen, wer die Ruhe dieser armen Toten Kreaturen stört...
Als ich angekommen war schaukelte mein Magen immer noch, ich konnte mich aber beherrschen, ich war gerade drei Schritte gegangen, da erschien auch mal wieder ein Geist, bei diesem musste es sich wohl um den Schutzgeist des Mausoleums handeln, denn er wollte mich nicht vorbeilassen, als ich fragte, warum er mich am Weitergehen hinderte, erzählte er mir, daß bereits ein Störenfried hier eingedrungen ist und die Toten belebt hat,
ich habe ihm vorgeschlagen, den Unruhestifter nach draußen zu begleiten, damit hier wieder Ruhe einkehren könne. Da war der Geist auch schon verschwunden...

Die Boden der Gänge bestand aus unzähligen Gräbern, von denen manche geöffnet waren, nach dem ich etwa hundert Meter gelaufen war, entdeckte ich auch warum: vor mir stand ein Dutzend der geweckten Knochenschüsselträger, alle waren mit einem abgebrochenem Knochen bewaffnet und gingen auf mich los.
Morte und ich hatten also unseren zweiten Kampf zu bestreiten. Ich hab ein wenig was abbekommen, aber das heilte auch schnell, dank der Binden die ich dabei hatte.
Als ich weiter nach Südwesten wanderte stand ich auf einmal vor einem 4 Meter grossem Skelett, daß mich nicht gerade anlächelte, nachdem ich Morte klargemacht hatte, daß dieses Skelett sich NICHT als Körper eigenete, machten wir uns daran, es seiner ewigen Ruhe zuzuführen.
Diesmal hat es mich schwer erwischt, aber die blutigen Tränen halfen Wunder. Dummerweise hatte ich jetzt nur noch eine, ich musste also Acht geben.

Es waren jedoch nur noch wenige Schritte bis zum Eingang zum inneren Bereich, wo sich -dem Geist nach- der Unruhestifter aufhalten soll. Als ich das Tor geöffnet hatte, bestätigten sich meine Befürchtungen, in dem kleinen Raum wimmelte es von Untoten Kreaturen, die alle artig hinter einem mittelgrossen, in einem rabenschwarzem Mantel eingehüllten Mann mit ordentlichem schwarzen Spitzbart hertrotteten. Der Nekromant fauchte mich gleich an, er sagte, er hätte nicht geglaubt, daß ich es bis hier schaffen würde und daß er schon eine Weile auf mich gewartet hätte um mir ein Tropfen meines Blutes abzunehmen...
Ich erwiderte nur, daß ich nur da bin, um wieder für Ordnung zu sorgen, mit diesen Worten begann Stahan Runenschatten mit seinen Händen Zeichen nachzuahmen, da flog auch der erste Zauber durch die Luft!
Ich schrie Morte zu, daß er sich NUR auf ihn konzentrieren solle, da ich eine Theorie hatte, daß wenn er tot wäre, auch die untoten Kreaturen wieder sterben. Nach einem kurzem aber hartem Kampf bestätigte sich mein Gedanke, als Stahan in seinem Blut zusammensackte fielen rings um uns alle Skelette in sich zusammen...
Ich nahm mir ein paar seiner Zauberspruchrollen und ein Armband und stöberte ein wenig auf seinem Schreib- tisch herum. Schließlich fand ich weitere Zauberspruchrollen und sein Tagebuch in dem er beschreibt, daß er von einem Unsterblichen gehört hatte und mithilfe eines Tropfens Blut von ihm durch eine Zeremonie unsterblich werden könnte. Er schrieb auch, daß er nicht länger suchen müsste, da der Unsterbliche ihn sucht.
Im letzten, noch frischem Eintrag steht, daß der Unsterbliche ihn gefunden hätte, danach endet der Satz abrupt.

Ich habe den inneren Bereich verlassen, den der Magier sich so hübsch eingerichtet hatte und habe gleich hinter dem Tor den Schutzgeist getroffen. Er bedankte sich bei mir und ließ mich wieder nach oben gehen.
Als ich das Portal durchschritten hatte traf ich auf ein großes, schwebendes Wesen, als ich es ansprach hat es mit mir über Zeichen auf der Stirn gesprochen, merkwürdigerweise hatte ich keine Probleme sie zu entziffern. Es stellte sich heraus, daß das Wesen ein Dabus, ein Diener der "Dame der Schmerzen" war, dem Namen nach zu urteilen muss es sich hierbei um eine besonders nette junge Frau handeln. Sehr gesprächig war der Dabus jedenfalls nicht und ich begab mich wieder zum Staubfänger...

Ich machte Norochji klar, daß ich für Ruhe und Ordnung gesorgt habe, und daß so etwas nicht wieder passieren wird, zum Dank hat er mir ein Beutel voll Münzen gegeben. Als ich ihm sagte, daß mich Emoric geschickt hatte, erzählte er mir von einem weiterem Problem: irgendwo in der Stadt treibt sich ein Dieb herum, der unter dem Vorwand arbeitet, er sei ein Staubmensch. Ich soll mich diesem Menschen widmen und ihn lehren, den Namen der Staubies nicht zu beschmutzen...

Also habe ich die Kneipe verlassen und stehe nun unter dem Torbogen in den nächsten Stadtteil.....